Licht aus, Orgel an, Film ab! StummfilmKonzerte in der Evangelischen Kirche
Prüm (red/rm) Die Evangelische Kirche in Prüm lädt zu spektakulären Film-Konzert-Erlebnissen ein. Am Wochenende 15./ 16. November werden zwei herausragende Filme der Stummfilm-Ära mit Live-Orgelkonzert dargeboten.
Die StummfilmKonzerte des Pianisten und Komponisten Stephan Graf von Bothmer, Berlin, finden international große Anerkennung. Dabei sind seine Kompositionen keine bloße Begleitung der dargebotenen Filme, sondern vielmehr packende, moderne und nachwirkende Musikstücke, die mit den Filmen zu einer perfekten Einheit verschmelzen. Von Bothmer kreiert mit seinen StummfilmKonzerten unvergessliche Erlebnisse, in der sich Musik und Film in unglaublicher Intensität durchdringen.
Auf die Frage, warum er sich für dieses vergessene Genre entschieden habe, antwortet der wuschelhaarige Graf: „Live-Filmmusik ist so viel packender und dramatischer als es aufgenommene Musik je sein kann. Stummfilme wirken wie psychische Archetypen, viel symbolischer als Tonfilme. Zusammen mit meiner Musik können sie den Urgrund der Seele bewegen.“ Damit begeistert von Bothmer alle Generationen.
Am Samstag, 15. November, wird um 18:00 Uhr der cineastische Meilenstein „Metropolis“ gezeigt.
Dieses moderne Märchen, 1927 von Fritz Lang mit einem Riesenaufwand inszeniert, erzählt in expressionistischen, heute noch faszinierenden Bildern die Geschichte einer Stadt der Zukunft. Während die Reichen oben ein Leben voller Luxus führen, versorgen die Arbeiter tief unten im dunklen Innern der Erde die Maschinen. Bis es zur Katastrophe kommt…. „Metropolis“ hat, wie kein anderer Film, die Filmgeschichte geprägt und unzählige filmische Nachfolger inspiriert, wie zum Beispiel „Bladerunner“ (1982) oder „Matrix“ (1999). Dank der Komposition von Bothmers wirkt „Metropolis“ bis heute so modern wie aktuelle Kinofilme.
Am Sonntag, 16. November, wird um 17:00 Uhr das Märchen „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ gezeigt.
Dabei handelt es sich um den ersten abendfüllenden Animationsfilm der Filmgeschichte. Seiner Erschafferin, Lotte Reiniger, bediente sich dafür 1926 der grazilen Technik des Scherenschnittes und zauberte so eine geheimnisvolle und traumhafte Welt reiner Schönheit, die bis heute unerreicht ist. Der dem chinesischen Schattenspiel entlehnte Silhouettenfilm entführt in eine Welt böser Zauberer, guter Hexen, wilder Abenteuer und unerschütterlicher Liebe. Wird es dem Prinzen Achmed gelingen, seine Schwester aus der Gewalt des Zauberers zu retten? Was passiert mit der von Dämonen gefangenen Pari Baru, in die er sich auf seiner wilden Reise verliebt? (Das Märchen aufgrund der Länge und der fordernden Musik für kleine Kinder leider nicht geeignet.)
„Mit unseren StummfilmKonzerten feiern wir nicht nur unsere vor drei Jahren von der Oberbettinger Firma Fasen neu entworfene und gebaute Orgel“, erklärt Pfarrerin Ilona Fritz, „sondern zeigen auch, dass unser schöner restaurierter Kirchenraum ein Ort der Begegnung für alle Menschen sein kann. Unabhängig von Glauben, Nationalität oder Status laden wir alle Menschen ein, an diesem einmaligen Erlebnis teilzuhaben und sich über Facetten der Filme miteinander und mit dem Künstler auszutauschen.“
Ein besonderer Dank gilt den Menschen und Institutionen, mit deren großen und kleineren Spenden die StummfilmKonzerte in der Evangelischen Kirche Prüm ermöglicht werden.
Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei, um Platzreservierung wird im Gemeindebüro gebeten: 06551/8285238 oder pruem@ekir.de
Für die gastronomische Verpflegung an beiden Abenden wird die Gemeindejugend sorgen. Im Anschluss an die Veranstaltungen wird um eine freiwillige Kollekte für gemeindliche und diakonische Aufgaben gebeten.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite: www.evangelische-kirche-pruem.de
Grafik: Ev. Kirche Prüm


